Gabriel Ruprecht (GEI)
Erlanger Gothe, das wurde ich zuerst
Erlanger Gothe, das wurde ich zuerst
Ich komme aus einer Familie, in der ich zwar nicht die erste Generation an der Universität bin, aber zwei Generationen früher gab es nur einen Vorfahren, der eine Universität besucht hat, und das unter widrigen Umständen. Auch wenn diese Situation sehr geläufig in der aktuellen Akademikergeneration ist, dürfte sie im CV eher eine Minderheit darstellen, zumindest nicht unsere Gesellschaft in Deutschland widerspiegeln. Wie viele mit ähnlicher Prägung kannte ich vor dem Studium Verbindungen nur vom Hörensagen und Dachverbände schon gar nicht. Bereits als ich das erste Mal von Verbindungen – damals unter dem Begriff Burschenschaften – hörte, interessierte mich das. Als ich mit dem Studieren anfing, erfuhr ich über Wohnungsanzeigen von den ansässigen Verbindungen. Zuvor hatte ich Verbindungen im Hinterkopf, wäre aber nicht auf die Idee gekommen, danach zu suchen. Nach der Besichtigung mehrerer Verbindungen bin ich schließlich Gothia Erlangen beigetreten und dort eingezogen. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe, trotz aller Biermessen und „spontanen Veranstaltungen“. Ein Angebot vom Studentenwerk (Stuwe) habe ich glücklicherweise ausgeschlagen. Somit kann man sagen, dass ich eigentlich nicht CVer geworden bin, sondern Gothe und dadurch CVer. Anders als zum Beispiel bei einer CVer-Familie, wo die dritte Generation schon Mitglied ist. Den CV habe ich lange Zeit primär als Altherrenverband wahrgenommen. Ich bin zwar gerne im Cartell unterwegs gewesen, aber man hat sich dort weniger als ein großes Ganzes verstanden. Rückblickend muss ich sagen, dass ich auf diesem Weg viele gute Kontakte knüpfen konnte. Auch auf der Cartellversammlung, dort meist bei Aktivitäten außerhalb der Veranstaltungen. Ich kann jungen Cartellbrüdern nur empfehlen, auch außerhalb der Veranstaltungen während der C.V. mal ein Bierchen trinken zu gehen. Oder wenn man zufällig bekannte Gesichter in der Stadt trifft. Als Alter Herr bin ich bisher kaum in den Genuss des CV-Lebens gekommen, was aber primär Corona geschuldet ist.
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