Published On: 2. August 2024Categories: Aktuelles

Fulminanter Vorortsübergabe-Kommers in Haselünne

Die Korn- und Hansestadt Haselünne bot in diesem Jahr die Kulisse für den Vorortsübergabekommers des CV-Studentenbundes.

Der Vorort Berlin verabschiedet sich bei einem festlichen Kommers aus dem Amt und übergab die Verbandsstandarte an Ihre Nachfolger aus Hannover.

Am Tag vor dem Kommers trafen sich bereits mehr als 50 Cartellbrüder zu einem Begrüßungsabend in der „Korn-Academie“ der Edelkorn-Brennerei von Cbr Josef Rosche (BvBo). Die Verkostung von Korn und Likören in geselliger Runde begleitete das gemeinsame Essen. Die älteste Stadt des Emslandes ist für die ihre traditionsreichen Brennerei-Unternehmen bekannt.

Mehr als 300 Gäste in der Vincentius-Kirche und der Stadthalle der Korn- und Hansestadt Haselünne waren am folgenden Tag begeistert von der Atmosphäre, die von den Philisterzirkeln Cloppenburg, Friesoythe, Haselünne, Lingen, Meppen und Vechta ermöglicht wurde.

Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft

Im Vorfeld des Übergabekommerses stand ein Pontifikalamt in der mehr als 500 Jahre alten gotischen Hallenkirche. Der Hauptzelebrant Weihbischof Wilfried Theising, der seinen Sitz im zum Bistum Münster gehörenden Offizialatsbezirk Oldenburg hat, wurde vom Ortspfarrer Ulrich Högemann begrüßt.

Buntbemützte Scharen nach dem Pontifikalamt.

Theising hob in seiner Predigt die Stärken des Cartellverbandes und die daraus erwachsende Verantwortung hervor. Als Unitas-Korporierter wisse er selbst um die Möglichkeiten, die eine große und eng zusammenstehende Gemeinschaft biete. Wir alle seien aufgefordert, die Begabungen, die Gott uns geschenkt hat, auch zum Wohle der Gemeinschaft einzusetzen. Die Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft seien vielfältig. Neben Familie, Beruf und ehrenamtlichem Engagement dürften aber auch die Momente des eigenen Kraftschöpfens nicht fehlen. Dazu gehöre das gemeinsame Feiern. Die Übergabe des Vorortes am heutigen Tag sei ein positiv sichtbares Zeichen dafür, dass es weitergehe und etwas Neues beginne. Mit virtuosem Orgelspiel begleitete Cbr. Jan Niemann (Wf) nicht nur den Gottesdienst und den festlichen Auszug der Zelebranten und 12 Chargierabordnungen; auch als Biermusikus bereicherte er den Kommers.

Begeisternder Festkommers

Das Präsidium des anschließenden Übergabekommerses stellten Cartellbrüder der AV Cheruscia zu Münster. Moritz Lehn (ChM) führte souverän durch den Kommers. Zu dessen Beginne erinnerte er den 80. Jahrestag des Hitler-Attentats. Dem Kreis der Widerstandskämpfer gehörte auch der Dominikanerpater Cbr. Odilo Braun (Nds, Sv) an. Beide Verbindungen, denen Cbr. Braun angehörte, waren mit Chargierten beim Kommers vertreten.

Zu den von Cbr. Moritz Lehn begrüßten Gästen zählte auch der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Cbr Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering (Sx). Der Bürgermeister der Stadt Haselünne, Werner Schräer freute sich in seinem Grußwort darüber, dass die Übergabe des Vorortes von der Bundeshauptstadt Berlin an die Landeshauptstadt Hannover in der Korn-Hauptstadt Haselünne stattfindet.

Einer der Höhepunkte des Kommerses war die Übergabe der CV-Standarte durch den Berliner Vorortspräsidenten Thomas Wöstmann (B-S) an seinen Amtsnachfolger Julian Halbritter (Nds, Fs).

Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Cbr Dr. Norbert Rollinger (Ae) sprach in seiner Festrede über das Thema „Versicherer zwischen Künstlicher Intelligenz, Klimawandel und alternder Gesellschaft“. Der Klimawandel zwinge uns, Dinge anders zu denken, betonte Rollinger. Eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden helfe niemandem. Nur eine gute Prävention könne Schäden vermeiden. Die kommenden Jahre – wenn die Generation der Babyboomer in Rente gehe – seien entscheidend für unser Rentensystem. Der GDV setzte sich für eine private Altersvorsorge ein, die den Lebensstandard bis ans Lebensende sicherstelle und den Auszahlplan nicht nur bis 85 vorsehe. Papst Franziskus fordere völlig zu Recht die menschliche Kontrolle über den Auswahlprozess der Künstlichen Intelligenz zu garantieren und zu schützen: „Auf dem Spiel steht nicht weniger als die menschliche Würde selbst“, betonte der Festredner. Die EU setze mit ihrer KI-Verordnung einen Standard, der europäische Werte einbeziehe. Wichtig sei, die KI-Verordnung so umzusetzen, dass sie Innovationen nicht mit zu restriktiven Regeln ersticke, sondern voranbringe.

Text: Cbr Stephan Klaas (R-T)
Bilder: Josef Rosche (BvBo) und Stephan Klaas (R-T) 

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