Entdeckungsreise in die Welt der Heimat und Musik
Die CV-Medientage – einmal mehr ein Ort der Begegnung, des Austausches und der Inspiration!
Die CV-Medientage im oberfränkischen Kloster Banz boten auch in diesem Jahr eine Fülle an Überraschungen und spannenden Einblicken in die Themen Heimat und Volksmusik. Rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften sich bereits zu Beginn der Veranstaltung über einen besonderen Auftakt mit der ehemaligen BR-Heimatredakteurin Evi Strehl freuen.
Mit ihrem Akkordeon und einer kleinen Zither nahm sie die Anwesenden mit auf eine musikalische Reise und stellte die spannende Frage: Was verbindet Volksmusik mit dem Thema Heimat? Ihre langjährige Erfahrung beim Bayerischen Rundfunk floss dabei ebenso in ihren Vortrag ein wie einige faszinierende Anekdoten. So klärte sie unter anderem über das Bild des beliebten Herzog Max aus den Sissi-Filmen auf, der in Wirklichkeit nicht so liebevoll war, wie die Leinwand vermuten lässt – während seine Familie in Possenhofen lebte, führte er in München ein ganz eigenes Leben und war sogar ein talentierter Zitherspieler und Komponist.
Markus Patzke, Chefredakteur der Zeitung „Deutscher Ostdienst“, beleuchtete im Anschluss die Thematik der verlorenen Heimat durch persönliche Erzählungen seiner Großeltern, welche lebenslang eine tiefe Verbundenheit zu ihrem ostpreußischen Dorf verspürt hätten. Er schilderte bewegende Schicksale von Flucht und Vertreibung und erinnerte daran, dass auch heute noch Millionen Menschen auf der Suche nach einer neuen Heimat sind – die aktuelle Zahl beträgt rund 117 Millionen Menschen weltweit.
Holger Magel, Emeritus of Excellence für Bodenordnung und Landentwicklung an der TU München, gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in seine jahrzehntelange Arbeit bei der bayerischen Dorferneuerung. Er betonte, dass Heimatpflege und Dorferneuerung eng miteinander verbunden seien und mahnte an, den Begriff Heimat nicht von extremen politischen Randgruppen missbrauchen zu lassen. Ein besonders interessantes Detail lieferte er über den “Kini”, Ludwig II.: „Er war kein Spinner, er war ein Genie!“
Die Kulturanthropologin Gabriele Dafft betrachtete das Thema Heimat aus einer soziologischen Perspektive und präsentierte ihre Studie „Was glaubst du?“, bei der Studienteilnehmer Alltagsgegenstände vorstellten, die für sie mit dem Thema Glauben verknüpft sind. Das reichte dann von dem Schal des Fußballbundesligisten Borussia Mönchengladbach, über eine kleine Madonna von Fatima, bis hin zu einer muslimischen Gebetskette oder einem Kopftuch.Dabei zeigte sich: Heimat hat viele Facetten – sei es als Gefühl, als seelische Heimat oder als ideologische Konstruktion. „Heimat braucht das Gefühl, willkommen zu sein“, betonte Dafft und stellte eine Verbindung zwischen Religion und Heimatgefühl, zum Bespiel beim Hören von Kircheglocken her.
Abgerundet wurde die Reihe von Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, der die vielfältigen Aufgaben und die Geschichte seines Vereins vorstellte. Von der Bewahrung der Kulturlandschaften bis hin zur Wertschätzung von Dialekten und Trachten hob Neumaier die Bedeutung der Heimatpflege hervor. Er teilte mit den Anwesenden eine seiner Lieblingsdefinitionen von Heimat: „Heimat ist ein von Liebe durchwehter Raum“.
Den traditionellen fränkischen Abend bereicherte Evi Strehl erneut, und die Cartellbrüder sangen nicht nur das Franken-Lied, sondern auch viele andere bekannte Volks- und Studentenlieder. Nach dem feierlichen Gottesdienst am Sonntagvormittag in der Klosterkirche von Banz kamen die Teilnehmer zur Abschlussrunde zusammen, in der klar wurde: Auch die CV-Medientage 2025 können sich auf ein spannendes Programm freuen. Die Organisatoren, Cbr Hans Jürgen Fuchs (Fd) und Heinrich Wullhorst (S-T), sammelten in Banz bereits zahlreiche Ideen für die kommende Veranstaltung.
Impressionen aus Banz
Autor und Fotos: HW
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