KTStV Pontana
Pontana in Regensburg | Eine alte Dame, im CV aber jung
Hier sind wir, kommt vorbei
Eine alte Dame, im CV aber jung: Pontana Regensburg baut Brücken
Schlendert man durch die mittelalterlichen Gassen der altehrwürdigen Bischofsstadt Regensburg, so begegnet einem Geschichte auf Schritt und Tritt, angefangen bei den Resten des römischen Kastells Castra Regina über den gotischen Dom St. Peter bis zu den Patrizierhäusern und den klassizistischen Stadtpalais. Regensburg ist eine alte Stadt und eine Studentenstadt, aber keine alte Studentenstadt wie Heidelberg oder Bonn. Im Reigen der Regensburger Studentenverbindungen aus CV, KV und CCB, KSCV, CC und ADB – dazu kommen noch drei bis vier verbandsfreie- gibt es jetzt eine neue, die aber auch schon 66 Jahre alt ist: Die KTStV Pontana Regensburg, 1957 als Tochter der ortsansässigen Rupertia an der Bauschule gegrundet und 1958 in den Technischen Cartellverband (TCV) eingetreten, ist seit der Cartellversammlung in Berlin Mitglied des CV auf Probe.
Vom Comment des Herzens
So formulierte es ein Festredner bei einem Stiftungsfestkommers der Pontana vor einigen Jahren, auf Pontana und da im Besonderen auf die Aktivitas blickend. Bis zu den 2010er Jahren studierten die Pontanen an der Bauschule, dem Polytechnikum, spater an der Fachhochschule und dann an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH). Einzugsgebiet für die Studenten und damit für die Verbindungsmitglieder waren die bayerischen Regierungsbezirke Oberpfalz und Niederbayern, die meisten fuhren am Wochenende nach Hause, Studentenzimmer auf dem Haus brauchte es nicht, ein Haus – besser gesagt, ein Häuschen- gab es erst seit 1992. Man mietete das vormalige Haus der Mutterverbindung an, die sich Am Romling 12 in der Innenstadt ein mittelalterliches Patrizierhaus gekauft hatte. Immer wieder unterstützten Cartellbrüder der Mutterverbindung die Tochter durch Übernahme von Philister- oder Aktivenchargen. Ein Einfluss, der sicher gut tat, die eigene Prägung der Verbindung aber nicht wesentlich veränderte.
Pontana baut Brucken
Pontana war und ist eher eine kleine Verbindung, wo wirklich jeder jeden kennt und der Satz: „Oh, Sie sind auch ein Bundesbruder?“ undenkbar wäre. Alleine durch die Nähe der beiden Verbindungshäuser zueinander und die personelle Schnittmenge mit Rupertia orientierte man sich stark am CV. In der Frauenfrage, die der TCV seit den 70er Jahren mit Ja beantwortete, gab es bei Pontana immer ein striktes Nein. Da die beiden Gründungsfuchsmajore zum einen Urruperten und zum anderen Priester waren, war auch das Prinzip Religio und die K-Frage kein Diskussionsgegenstand. In 66 Jahren fanden zwei evangelisch-lutherische Studenten den Weg zu Pontana, was eher familiäre und landsmannschaftliche Gründe hatte, als dass dies einer Unterwanderung des Katholizitätsprinzips dienen sollte. Damit erübrigt sich die Antwort auf die Frage eines Delegierten der C.V., ob wir evangelische Christen aufnehmen wollen.
Eine nette Verbindung
Wie es bei uns ausschaut? Einfach mal vorbeikommen, zu An- und Abkneipen aus der näheren Umgebung oder gerne im Sommer zum Stiftungsfest von weiter weg. Pontana pflegte und pflegt Kontakte zu (O)CV-Verbindungen in Berlin, Hamburg und Wien, ist in der Regensburger Verbindungslandschaft die Korporation, die wohl die größte Vielfalt an Verbanden in der Corona verzeichnen kann und sogar zu den beiden ortsansässigen Damenverbindungen Kontakte pflegt. Das hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Wissenschaftliche Vorträge, gesellige Veranstaltungen, Traditionelles wie Modernes kann man im Haus mit der Adresse St .- Peters-Weg 7 antreffen, und darüber hinaus. Also eine ganz normale Verbindung, wenn es die denn überhaupt gibt. Wir waren schon immer anders als die Mutter und werden es wohl bleiben. Zweimal dasselbe Angebot an einem Hochschulort braucht es so dringend wie den Stromausfall bei einer Begrüßungsstafette. Wir trinken Bier, bei drei Traditionsbrauereien am Ort kein Wunder.
Neues Kapitel beginnt
Sein priesterliches Leben lang begleitete Domdekan em. Dr. Max Hopfner (Rup) (1936-2019), erst als Aktivencharge, dann als Geistlicher Beirat Pontanae und des TCV, die Geschicke seiner Zweitverbindung. Die unterschiedlichen Aktivengenerationen waren und sind gepragt durch ihre altbairische Heimat und die technischen Studiengange. Mit den 2010er Jahren – Pontana erlebte eine Renaissance – wurden Studenten der Universitat recipiert, der Comment belebt und eine Ara eingelautet, die sich vom TCV entfernte und neue couleurstudentische Uferansteuerte. Das Ergebnis dieses Prozesses war auf der 138. C.V. in Berlin zu erleben. Hier sind wir nun, kommt vorbei und lernt uns kennen.
Carl Prämaßing (Rup)
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